Glaubergsborn

Eindrucksvolles Ergebnis: Die Regenwanderer sind zu Recht stolz auf den von ihnen angelegten »neuen Glaubergsborn« am Panoramaweg. © pv

Die Idee entstand bereits vor Corona-Zeiten: Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen der Glauberger Regenwanderer bauten diese nun den neuen Glaubergsborn am Panoramaweg des Keltenbergs.

Glauberg (red). Rechtzeitig zum 20-jährigen Bestehen stellten die Glauberger Regenwanderer ein schon vor Corona-Zeiten geplantes Projekt fertig. Sie errichteten in vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden den neuen Glaubergsborn, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1699 zurückverfolgbar sind. Stolz auf das Erreichte, hoffen sie, vielen Menschen, die am Fuß des Glaubergs vorbeikommen, eine Freude gemacht zu machen.

Das Wasser des Glaubergborns galt früher als heilkräftig. Die Quelle war in eine Brunnenkammer gefasst und 1784 leitete man das Wasser bis in die Nähe der Glauberger Kirche. Nach 40 Jahren verschwand die Leitung wieder, deren Reste man beim Bau des neuen Friedhofs entdeckte. 1934 legte man den durch die Feldbereinigung zerstörten und zugeschütteten Born wieder frei, fasste ihn neu und versah ihn mit einer Pumpe zur Versorgung der oberhalb liegenden Gebäude. Die Pumpe ist schon lange nicht mehr vorhanden, aber heute noch sprudelt das Wasser, das in einem Überlauf am oberen Teil des Wasserwegs ausläuft.

Schon 2019 hatte einer der Regenwanderer bei seinem regelmäßigen Hundespaziergang die Idee, das Wasser in einen Born umzuleiten. Die Vorstellung, einen Ruheplatz für Mensch und Tier zu schaffen, mit Blick bis nach Frankfurt und zum Taunus, an dem Wasser plätschert, ließ ihn nicht los. Mit einer ersten Skizze überzeugte er die restlichen Regenwanderer nach und nach von seiner Idee.

Umsetzung bereits für 2019 geplant

Mitte 2019 beschloss man gemeinsam das Projekt zu realisieren. Mit Zeichnungen und Fotomontagen stellte man es im Glauberger Bürgerforums erstmals öffentlich vor. Dort fanden sich schnell Unterstützer. Das Forum sagte Startkapital aus den Erlösen des Trödelhauses zu. Voller Tatendrang und mit fertigen Plänen wollte man Anfang 2020 mit den Arbeiten beginnen, als die damals beginnende Corona-Pandemie alle Pläne jäh ausbremste. Auch ein Jahr später sorgte weiterhin Corona und ein sehr nasses Frühjahr gefolgt von einem Hitzesommer für die Fortsetzung des Zwangsstopps.

Viele gaben den Gedanken an einen neuen Glaubergsborn schon auf. Doch die Regenwanderer blieben am Ball - mit Erfolg. Im Frühjahr 2022 startete die Umsetzung schlielich und es ging richtig zur Sache. Alle packten kräftig mit an, obwohl die Mitglieder bis auf eine Ausnahme bereits alle über 60 sind. Nach Probegrabungen nach dem wasserführenden Rohr des Überlaufs (2021) und verschiedenen Tests genehmigte die Gemeindeverwaltung den Bau offiziell. Sie unterstützte das Vorhaben ausdrücklich., denn sie sieht es als eine Bereicherung, auch schon im Hinblick auf die Landesgartenschau 2027. In vielen Arbeitsstunden entstand nun ein sehenswerter Platz unterhalb des Naturfreundehauses und des alten Brunnens (alter Glaubergsborn). Direkt am Panoramaweg gelegen, bildet nun ein mit Natursteinen eingefasstes Edelstahlbecken mit Zulauf, das Zentrum des Platzes. Zwei modern gestaltete Bänke laden zum Verweilen ein. Und es plätschert dort nun Tag und Nacht - ohne zusätzliche Energiekosten und völlig ohne Pumpe das frische Quellwasser. Mit einer unter der Erde verbauten Konstruktion, bestehend aus einer großen Absperrklappe und vielen Rohren gelangt das Wasser durch den erzeugten statischen Druck ins Becken und läuft durch einen Überlauf - wie bei einer Badewanne - wieder in das alte Rohrleitungssystem.

Glauberger Regenwanderer machen den neuen Glaubergsborn winterfest

Vor dem Einsetzen der Kälteperiode haben die Regenwanderer den neuen Glaubergsborn rechtzeitig winterfest gemacht. Bis zur Wiederinbetriebnahme im Frühjahr wird das Wasser des Brunnens nun frostgeschützt unterirdisch zum Auslauf geleitet.

Die Regenwanderer sind erfreut über die positive Resonanz auf ihren neu gestalteten Platz und den Brunnen. Sie möchten sich herzlich bei den Besuchern und ihren Vierbeinern bedanken, dass keine Beschädigungen oder Verschmutzungen, wie etwa Müll, verzeichnet wurden. Sie hoffen sehr, dass dieser positive Zustand auch in Zukunft bestehen bleibt.

Noch eine Info zum Born: Nach Messungen der Erbauer fließen derzeit täglich 7608 Liter Wasser aus dem Born und summieren sich somit übers Jahr gesehen auf beachtliche 2,78 Millionen Liter. In diesem Jahr hat sich die Wassermenge im Vergleich zu den sehr trockenen Vorjahren erholt und um ca. 50% erhöht.